Mobirise

Der ewige Fotograf auf der verlassenen Ennox-Station

Da war sie. Die Ennox-Station. Eine verlassene Raumstation, die vor langer Zeit Anlaufstelle für Raumschiffe war, die sich sehr weit von ihrer Heimat entfernt hatten und auftanken mussten. Außerdem experimentierte man hier mit den Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf teolutische Schnecken.

Sie ragte empor wie eine sich nach unten hin verjüngende Spindel. Ihre polierte Oberfläche glänzte wie ein Spiegel als sie auf ihren Zenit war. Doch über die Zeit war sie matt geworden. Um sie herum schlangen sich zwei Ringe, die sie in Balance hielten und immer noch in kühlem Blau schimmerten. Ganz unten befand sich eine Plattform, die wie ein galaktischer Parkplatz benutzt wurde.

Damals war sie wie eine Oase in der Wüste – viele Lichtjahre vom nächsten bewohnten Planeten entfernt. Aber als der Fotograf zum Landeanflug ansetzte, schwebte sie lautlos, einsam und halb verfallen durch die Leere des Alls.

Die Instrumente des Mondis flackerten ein paar Mal auf – als ob er seinen Piloten warnen wollte: Tu es nicht! Doch seit wann hört der Fotograf auf Warnungen? Die Landebucht sah so aus, als ob sie gleich zusammenbrechen würde. Die jahrzehntelangen, ständigen Einschläge von mikroskopisch kleinen Meteoriten haben der Station ordentlich zugesetzt. Einen Moment lang zweifelte er. Sollte er die Station wirklich erkunden? Aber klar doch.

Als er den silbernen Knopf an seinem Kragen berührte, leuchteten kleine smaragdgrüne Punkte auf seiner Kleidung auf, formten sich zu langen Linien – wie Straßen auf einer Landkarte – und wuchsen hinauf, bis sie seinen Kopf umschlossen. Sie pulsierten kurz, als würden sie tief einatmen, um dann zu einer mattschwarzen Kuppel zu erstarren, in der man noch einen Moment lang grüne Reflexionen hin und her rasen sehen konnte.

Als der Fotograf ausstieg, glaubte er für einen Moment, es würde unter seinen Füßen knarzen, wie ein alter Holzfußboden.

"Die Glanzzeit der Station ist wirklich schon lange vorbei", murmelte er zu sich selbst, während er die Luftschleuse aufkurbelte. "Damals musste man hier weder einen Raumanzug tragen noch die Schleuse von Hand öffnen."

Als sich das verbeulte Tor ein paar Zentimeter hob, zischte etwas Sauerstoff in die Leere des Alls. Sauerstoff auf der verlassenen Ennox-Station? Ungewöhnlich. Als er die Luftschleuse betrat, strömte ein feiner Nebel aus den Düsen, die in den Wänden eingelassen waren. Ach ja, die Dekontaminierung – Standardprozedur. Das innere Tor öffnete sich automatisch, sodass er nun im recht irdisch wirkenden Empfangsbereich stand.

Über dem staubigen Tresen mit dem kunstvoll geschwungenen Design flackerte das kaltweiße Licht einer Neonröhre. "Willkommen" flimmerte über einem alten Bildschirm, der hinterm Tresen hing. Wahrscheinlich eine Art Bewegungsmelder. Der im Helm integrierte Scanner zeigte atembare Luft an. Er zögerte einen Moment, bis er es wagte, den Helm zu senken. Als er sich doch traute, stieg ihm der Geruch von warmen Gummi und Metall in die Nase. Er konnte nun auch das tiefe Dröhnen hören, welches von einem Rauschen begleitet wurde, das aus jeder Ecke der Station kroch und zu flüstern schien:

"Ich weiß, dass du da bist."

Die Büros, die sich hinterm Empfangsbereich befanden: uninteressant. Die Laborräume befanden sich im oberen Teil der Station. Um dort hin zu gelangen, hatten die Forscher damals die Wahl zwischen einem Fahrstuhl, der in einem Schacht in der Schwerelosigkeit auf und ab schwebte und einem vertikalen Korridor. Betrat man ihn, wirkte die künstlich erzeugte Schwerkraft nicht mehr nach unten, sondern zur Seite, sodass man buchstäblich die Wand hinaufgehen konnte.

Da es wahrscheinlich eine schlechte Idee gewesen wäre, einen Fahrstuhl zu benutzen, dem jahrzehntelange Wartung fehlte, entschied er sich für den vertikalen Korridor. Merkwürdig, dass er noch aktiv ist. Auf halbem Weg kam er allerdings ins Wanken. Wird die Schwerkraft etwa immer schwächer? Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende geführt, schwebten seine Füße schon einige Zentimeter über den Korridor.

Die Technik war anscheinend nicht mehr besonders zuverlässig. Das positive daran war allerdings, dass er schneller vorankam. Die Bürodecks lagen bereits weit hinter ihm, als das Licht anfing zu flackern. Immer mehr Lampen erloschen, bis nur noch die Notbeleuchtung aktiv war, die den Korridor blutrot einfärbte. Der Fotograf hatte kaum Zeit, die Situation einzuschätzen, als er mit einem lauten Knall gegen die Wand – oder das, was hier den Boden ersetzte – aufschlug.

Die Schwerkraft hatte sich vervielfacht. Er kroch mit aller Kraft weiter zum nächsten Deck. Es wurde immer wärmer, die Luft im Korridor flimmerte, alles vibrierte und durch die Wände drang ein lautes unheilvolles Dröhnen. Selbst das Atmen fiel schwer, sodass er nur mit größter Mühe vorankam.

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Als er endlich aus dieser Schwerkraftfalle entkam, fand er sich in einem dunklen Raum wieder. An den Wänden standen Konsolen, deren blinkende Knöpfe und hell leuchtende Displays darauf hindeuteten, dass sie immer noch aktiv waren. Die rote Notbeleuchtung aus dem Korridor flutete den Raum und ließ die Schatten der seltsamen Maschinen und Geräte auf dem Boden und Wänden tanzen. Als er sich eine der Konsolen genauer ansah, flackerte plötzlich ein streifiges Hologramm auf. Wie geht das denn – ohne dass ich auch nur ein Knopf gedrückt habe? Darin erklärte einer der Forscher mit verstörtem Gesichtsausdruck auf einer knisternden Tonspur:

"Versuchsobjekt reagierte mit qualvollen Schreien nach Freiheit... Freiheit... Freiheit..."

Wurde hier nicht an teolutischen Schnecken geforscht? Na gut, die Tiere sind fast Menschengroß, aber es bleiben Tiere. Selbst wenn sie den Wunsch nach Freiheit hatten, wie hätten sie ihn äußern können?

Das Hologramm – das wie eine zerkratzte Schallplatte immer wieder das Wort "Freiheit" wiederholte – war gerade fotografiert, als es erlosch. Im Raum standen allerlei zurückgelassene Geräte, die es zu begutachten galt. Das interessanteste war wohl das, welches kompakt gebaut war – wie ein alter HI-FI Verstärker –  und analoge Messinstrumente besaß, auf denen sich undefinierbare Symbole befanden. An der Oberseite ragten Röhren hervor. Das interessante an diesem Gerät war aber vor allem, dass es hier – zwischen Displays, Hologrammen und Touchscreens – nicht hereinpasste. Es stach hervor, wie ein Mikroskop in Pax' Servicehangar. Doch es blieb keine Zeit, sich genauer damit zu beschäftigen, denn plötzlich knisterte die Kommunikationsanlage.

"Hörst du mich?", flüsterte eine Stimme.

Das Gefühl des Fotografen bestätigte sich damit: er war nicht allein. Er drückte den Knopf des Kommunikators

"Ja, ich höre dich."

Doch niemand antwortete. War er womöglich gar nicht gemeint und es befanden sich mehrere Lebewesen auf der Station? Oder haben ihm seine Sinne gar getäuscht und er war doch allein? Es war wohl besser, zu gehen. Aber wie? Der Korridor war nicht mehr begehbar und dem Fahrstuhl konnte man nicht trauen.

"Versorgungsschächte! Jede Raumstation hat Versorgungsschächte!" murmelte er.

Es dauerte nicht lange, bis er eine Luke in der Wand entdeckte. Dahinter: ein enger Luftschacht in dem mehr Staub als Luft zu sein schien. Der Geruch von verschmorten Gummi war darin sogar noch stärker. Immer tiefer ging es hinunter – immer näher zum Ausgang. Irgendwas zischte außerhalb des Luftschachts, gefolgt von einem dumpfen Mahlen – wie Zahnräder, die nicht exakt ineinander griffen. Als durch ein Lüftungsgitter ein giftgrüner Lichtschein fiel, war die Neugier des Fotografen erneut geweckt. Er wusste, dass er weiter gehen – oder besser klettern – sollte. Aber er musste einfach wissen, was sich dort verbirgt. Vorsichtig öffnete er das Gitter und kletterte hindurch.

Nun stand er vor drei großen, grün-leuchtenden Tanks, die eine zähe Flüssigkeit enthielten, in der kleine Luftbläschen eingeschlossen waren. Der Geruch von verbranntem Gummi vermischte sich mit dem von altem Lösungsmittel. An der Wand standen – sorgsam aufgereiht – Transportwannen, die wie Särge mit durchsichtigen Hauben aussahen. Wird es hier immer kälter oder ist das nur Einbildung? Plötzlich kratzte eine Stimme aus dem Lautsprecher des Kommunikators.

"Dock 5 ver... versiegelt."

Dock 5? Hier gibt es kein Dock 5. Ihm war nun klar: das war keine Stimme eines Lebewesens. Denn die anfangs männlich klingende Stimme wandelte sich unter Knacksen und Rauschen im Laufe des Satzes zu einer weiblichen.

Mit dem Gedanken, dass dort ein wirres Wesen, mit ihm gefangen war, stieg der Fotograf wieder in den Luftschacht. immer tiefer kletterte er hinab. Der Luftschacht fühlte sich jetzt noch finsterer an. Der kalte Stahl drückte ihm gegen die Schultern. Die Luft war so trocken, dass ihm die Zunge am Gaumen kleben blieb. Die Beine taub vor Anspannung. So entschied er sich für eine kurze Pause. Er öffnete ein weiteres Gitter.

Es war dunkel. Gerade wollte er eine kleine Taschenlampe einschalten, die er dabei hatte, da schaltete sich das Licht automatisch ein. Der Raum war ganz und gar gefliest. In der Mitte stand ein OP-Tisch. Darüber hing ein großer Apparat, aus dem spinnenartige, metallene Arme ragten, an deren Enden Operationsbesteck befestigt war. Sofort stieg ihm der typische Geruch von Desinfektionsmittel in die Nase.

"Wie konnte sich das Licht eigentlich automatisch einschalten? In einem OP ist ein Bewegungsmelder ja wohl eher unpraktisch.", fragte er sich.

Da fielen ihm zum ersten Mal die kleinen Kameras auf, die in den Ecken des OPs hingen. Egal, was hier war, es wusste von ihm seit er seinen ersten Schritt auf der Station tat. Gerade als er sich etwas umschauen wollte, setzte sich die Maschine über dem Operationstisch in Bewegung. Mit sehr bedachten – fast sanften – Bewegungen streckte sie einen ihrer spindeldürren Arme mit einem Skalpell in Richtung des Tisches aus. Der erste Schnitt war getan, nun streckte sie einen zweiten Arm mit einem Greifer aus. Offenbar spreizte sie den soeben gemachten Schnitt. Aber wen oder was operierte sie da eigentlich? Der Tisch war leer.
Können Maschinen halluzinieren? 

Noch einmal sammelte der Fotograf seine Kräfte und kletterte weiter.

* * *

Im Luftschacht vermischte sich der Geruch von verschmortem Gummi inzwischen mit dem von verbrannten Plastik und kratzte immer stärker im Hals, sodass es kaum noch auszuhalten war. Die strapazierten Muskeln fühlten sich auch immer schlaffer an.

Warum tue ich mir sowas nur immer wieder an? Eine Pause noch.

* * *

Tausende kleine Lichter blinkten im nächsten Raum – einige im Takt, manche als wären sie außer Kontrolle. Auf dem Boden lagen dicke schwarze Kabel, die sich wie Schlangen zusammen kringelten. In den schwarzen Metallwänden befanden sich neben den Lämpchen auch Displays, über die Zahlen und Symbole flimmerten – zu schnell, um sie zu erkennen. Auch Module waren in den Wänden eingelassen – sie sahen aus, wie kleine, nach außen gewölbte Schubladen. Erholen konnte sich der Fotograf hier allerdings nicht, denn die Quelle des beißenden Geruchs lag eindeutig in diesem Raum – der Stations-KI.

Einige ihrer Module waren beschädigt. Das konnte man deutlich an den Rußspuren erkennen, die an ihnen und in ihrer Nähe klebten. Sie schien einfach vergessen worden zu sein, als die Station stillgelegt wurde und machte einfach weiter, so gut es ging. Der Fotograf ging einige Schritte weiter, um sich etwas genauer umzuschauen, als die Lautsprecher wieder begannen zu knistern.

"Bist du... echt?", fragte dieselbe Stimme, wie vorhin – oder besser gesagt Stimmen. Als ob sie auf der Suche nach ihrer eigenen wäre.

"Ja", antwortete er. "Warum bist du auf einer verlassenen Station noch aktiv?"

Die Lichter flackerten nervös. "Nicht... ver-lassen!"

Es dauerte ein wenig, bis er sie überzeugen konnte, dass niemand mehr dort ist. Als sie begriff, rollte ein lautes metalisches Donnern von den oberen Decks bis nach ganz unten.

"Ich kann dich mitnehmen.", bot er ihr an.

"Nein... nicht abschalten!"

"Nur vorübergehend. Nur bis wir jemanden finden, der dir helfen kann."

Aus den elektronischen Wänden drang ein statisches Knistern. 

"Nicht mehr... allein?"

"Nein", beruhigte er sie, "nicht mehr allein. Du wirst unter Menschen und anderen KIs sein."

Keine Antwort. Aber ein Geräusch drang durch die massive Stahltür. Ein rhythmisches Poltern. Es dauerte nicht lange, bis ihm klar wurde: Das waren Schritte – metallisch, schwer, unaufhaltsam, und sie kamen immer näher. Jeder von ihnen wurde von einem kurzen Zischen begleitet. Da kam definitiv etwas großes auf ihn zu – etwas hydraulisches.
War außer der KI doch noch jemand an Bord? Oder traute sie ihm etwa nicht und wollte ihn nun los werden? Als die Schritte ganz nahe waren, stoppten sie. Vielleicht könnte er hören, was auf der anderen Seite vor sich geht, wenn er sein Ohr an die Tür legte. Leise ging er einen Schritt vor, als sich der Eingang plötzlich unter einem kreischenden Geräusch verformte und schließlich ganz aus den Angeln gerissen wurde.

Vor ihm stand ein Wach-Android. Etwa zwei Meter groß und so breit, dass er fast nicht durch den Türrahmen passte. auf seinen matten Panzerplatten schimmerte das Licht der unzähligen Lämpchen der KI. Er schien sich einen Überblick zu verschaffen, bevor er sich wieder in Bewegung setzte. Der Fotograf saß in der Falle, denn der Roboter blockierte sowohl die Tür als auch den Luftschacht direkt daneben. Er stand mit dem Rücken zur Wand. Es gab keinen Ausweg mehr. Das Blut rauschte ihm in den Ohren und er konnte jeden einzelnen Herzschlag hören. Der Android stand nun direkt vor ihm, scannte ihn mit seinen rot leuchtenden Kameras, die an seinem kleinen, thermoskannenartigen Kopf befestigt waren. Dann hob er seinen Arm. Das war's jetzt. Doch anstatt den Fotografen anzugreifen, rammte er ihn sich selbst in die Brust und zog ein Modul heraus, woraufhin er leblos zusammensackte.

"Speicher:", knisterte es aus dem Lautsprecher.

Eine etwas weniger furchteinflößsendere Antwort, als eine Nahtodeserfahrung, hätte es auch getan.

Einige kleine Modifikationen waren zwar nötig aber dann war das Modul bereit, um die KI vorübergehend zu beherbergen. Als der Speicher mit dem Interface verbunden war, fuhren die Umweltsysteme mit einem leisen Heulen herunter. Die KI wurde gerade übertragen, als die Station plötzlich von einem lauten Knall erschüttert wurde – als ob etwas explodiert war. Eines der Displays blinkte hektisch auf und zeigte dabei eine rote Schrift. Druckabfall auf drei der oberen Decks. Offenbar wurden sie auseinandergerissen und das Grollen, das die Station immer wieder erzittern ließ, verhieß nicht gutes.

Die Fortschrittsanzeige der KI-Übertragung schien noch langsamer über das Display zu kriechen, als die teolutischen Schnecken ihrer Zeit durch die Labore glitten. Die Station ächzte unter dem Verlust der strukturellen Stabilität. Der Fotograf beobachtete derweil mit zitternden Händen abwechselnd die Statusanzeige der KI-Übertragung und die Kontrollen der übrigen Decks.

Endlich war es soweit; die Übertragung war abgeschlossen. Er riss den Speicher aus dem Steckplatz, steckte ihn sich in die Tasche und rannte los zum vertikalen Korridor. Jetzt, da die KI keine Kontrolle mehr über die Systeme hatte, konnte sie die Station zwar nicht mehr stabilisieren, aber dafür sollte der Korridor wieder funktionieren.
In dem Moment, als der er ihn erreichte, erschütterte die nächste Explosion die Station. Ein Blick in die oberen Decks: alles abgeschottet. Er legte seinen Helm an und warf sich entschlossen in die Schwerelosigkeit des Korridor. Der Weg nach unter wurde blockiert von Trümmerteilen der Hülle, etwas, das mal zu einer Kontrollkonsole gehört haben könnte, Glassplitter und... ist das ein Mixer?

Er bahnte sich einen Weg durch den umherfliegenden Schrott. Die Luftschleuse war zum Greifen nahe. Nur noch zwei Decks. FWOOOM! Die nächste Explosion zerfetzte ein weiteres Deck und riss die Außenhülle fast bis in die unteren Decks auf.

Unter tosendem Lärm entwich der letzte Sauerstoff, der den Fotografen zusammen mit den Trümmern aus dem Korridor zog und über das Deck schleuderte. Verzweifelt suchte er im Chaos nach Halt – ein Griff, ein Türrahmen, irgendwas – fand ihn aber nicht. Sein Herz raste, der Helm beschlug und die gähnende Leere des Alls rückte unaufhaltsam näher.

Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz im Rücken. Am Rande des Risses hatte sich ein großes Trümmerteil verkeilt, dessen spitzen Kanten ihm in den Rücken stachen, als er dagegen gepresst wurde. Und plötzlich: Stille. Das letzte bisschen Sauerstoff hatte sich aus der Station verflüchtigt.

Der Fotograf stämmte seine Hände in den Rücken – ein Versuch, die Schmerzen zu lindern. War die KI unbeschadet? Entwarnung. Das ist ein sehr robuster Speicher. Sein Rücken knackte laut, als er sich aufrichtete – er stöhnte.

"Warum gibt es auf solchen Stationen eigentlich nie eine Bar?"

* * *

Zurück im Mondi warf er einen letzten Blick auf die einst so belebte Ennox-Station. Damals war sie Knotenpunkt für unzählige Reisende und Heimat der Forscher – jetzt nur noch Weltraumschrott, der ziellos umhertrieb.

"Tja, nichts hält ewig.", sagte er leise zu sich selbst. "Wahrscheinlich nicht mal das Universum."

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